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Waldbrände: Bush erklärt Kalifornien zum Katastrophengebiet

Die Nationalgarde wurde zur Verstärkung der rund 5000 Feuerwehrleute einberufen. (Archiv)
Dienstag, 28. Oktober 2003
Los Angeles - US-Präsident George W. Bush hat die von verheerenden Waldbränden heimgesuchte Region Südkaliforniens zum Katastrophengebiet erklärt. Bisher sind mindestens 15 Menschen in den Flammen ums Leben gekommen.
Nach Berichten des örtlichen Radiosenders KCBS wurden in einem Brandgebiet bei San Diego die Leichen einer Frau und eines Mannes gefunden. Damit stieg die Zahl der Toten auf 15.

Der seit dem Wochenende tobende Feuersturm vernichtete bislang mehr als 1500 Häuser und verkohlte rund 200 000 Hektaren Land, eine Fläche in der Grösse des Kantons St. Gallen.

Der scheidende Gouverneur Gray Davis berief die Nationalgarde zur Verstärkung der jetzt 8000 Feuerwehrleute ein. Er forderte zudem von den Nachbarstaaten Nevada und Arizona Unterstützung bei der Brandbekämpfung an.

Mit der Einstufung der Region zum Katastrophengebiet werden Bundeshilfen für die am stärksten betroffenen Gebiete freigegeben. Inzwischen haben zehn grosse Feuer den Westküstenstaat von Los Angeles bis an die mexikanische Grenze in ein Flammenmeer verwandelt.

Zehntausende von Menschen sind auf der Flucht. Bei einem Rundgang verglich Davis die zerstörten Wohngebiete mit einer "Kriegszone". Er prophezeite einen Milliardenschaden. Bis zu 30 000 Häuser sind nach Berichten von KCBS akut von den Flammen bedroht.

Der Flugverkehr in Los Angeles und San Diego blieb stark gestört. Im ganzen Land kam es dadurch zu Verspätungen. Nach Schliessung eines Flug-Kontrollzentrums musste der Luftverkehr teilweise sogar ganz eingestellt werden. Autobahnen und Strassen auf mehreren hundert Kilometern Länge blieben gesperrt.

fest/sda