Erst vor wenigen Wochen hatte die irakische Regierung kritisiert, die Türkei habe trotz einer versprochenen Steigerung der Durchflussmenge im Euphrat die Wassermenge noch weiter gedrosselt.
Der irakische Wasserminister Latif Raschid sagte, die Mängel in der Wasserversorgung seien noch nie so prekär gewesen wie in den vergangenen beiden Jahren. In den vergangenen zwölf Monaten habe sein Land rund ein Drittel weniger Wasser aus dem Euphrat erhalten als zuvor.
Auch der syrische Minister Nader Bunni sagte, die Türkei lasse weniger Euphrat-Wasser durch als vertraglich zugesagt. In einer Vereinbarung im Jahr 1987 hatte sich die Türkei verpflichtet, Syrien eine Mindestmenge von 500 Kubikmetern pro Sekunde zukommen zu lassen.
Der türkische Energieminister Taner Yildiz wies die Vorwürfe zurück. Ankara wisse um die Wasserprobleme seiner beiden südlichen Nachbarn, könne aber die Wassermenge nicht steigern. Ankara müsse auch an die eigene Wasser- und Energieversorgung denken.
Laut Yildiz hat die Türkei die Durchflussmenge von 500 auf 517 Kubikmeter pro Sekunde angehoben, sieht aber keinen Spielraum für weitere Steigerungen.