Anzeige

Türkei lehnt Forderung nach Wasser ab

Blick auf den Atatürk-Staudamm am Euphrat.
Donnerstag, 3. September 2009
Ankara - Die Türkei, Syrien und Irak streiten sich weiter um die Verteilung kostbarer Wasserressourcen. Bei einer Ministerkonferenz in Ankara lehnte die Türkei die Forderung ihrer beiden Nachbarn ab, mehr Wasser durch den Fluss Euphrat Richtung Süden zu schicken.
Irak und Syrien fordern vom nördlichen Nachbarn Türkei, mehr Wasser als bisher aus dem Euphrat durch die Schleusen an dem durch mehrere Staudämme aufgestauten Strom Richtung Süden fliessen zu lassen.

Erst vor wenigen Wochen hatte die irakische Regierung kritisiert, die Türkei habe trotz einer versprochenen Steigerung der Durchflussmenge im Euphrat die Wassermenge noch weiter gedrosselt.

Der irakische Wasserminister Latif Raschid sagte, die Mängel in der Wasserversorgung seien noch nie so prekär gewesen wie in den vergangenen beiden Jahren. In den vergangenen zwölf Monaten habe sein Land rund ein Drittel weniger Wasser aus dem Euphrat erhalten als zuvor.

Auch der syrische Minister Nader Bunni sagte, die Türkei lasse weniger Euphrat-Wasser durch als vertraglich zugesagt. In einer Vereinbarung im Jahr 1987 hatte sich die Türkei verpflichtet, Syrien eine Mindestmenge von 500 Kubikmetern pro Sekunde zukommen zu lassen.

Der türkische Energieminister Taner Yildiz wies die Vorwürfe zurück. Ankara wisse um die Wasserprobleme seiner beiden südlichen Nachbarn, könne aber die Wassermenge nicht steigern. Ankara müsse auch an die eigene Wasser- und Energieversorgung denken.

Laut Yildiz hat die Türkei die Durchflussmenge von 500 auf 517 Kubikmeter pro Sekunde angehoben, sieht aber keinen Spielraum für weitere Steigerungen.

ht/sda