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Urinseparierung soll Umwelt entlasten

NoMix-Toiletten sind noch nicht gross verbreitet.
Mittwoch, 7. März 2007
Bern - Mit einer konsequenten Urinseparierung könnte die Kläranlagen entlastet und die Umwelt geschont werden. Im mehrjährigen Forschungsprojekt «Novaquatis» hat die EAWAG die sogenannte NoMix-Technologie geprüft.
Gerade Länder, in denen die Abwasserreinigung schlecht ausgebaut ist, könnten von der Einführung der NoMix-Technologie profitieren.

Dabei handle es sich um eine nachhaltige Alternative und Ergänzung zum Neubau von Kläranlagen, sagten EAWAG-Vertreter am Infotag in Zürich.

Mit dem Urin gelangen zahlreiche Medikamentenrückstände und hormonaktive Substanzen ins Abwasser.

Mit einer Urinseparierung würden nicht nur die Kläranlagen entlastet, es könnte auch das Umweltrisiko um bis zu 50 Prozent gesenkt werden.

Urin statt Kunstdünger

Der menschliche Urin kann aber auch aufbereitet werden. Gemäss den EAWAG-Forschern könnten Nährstoffe aus dem menschlichen Urin mindestens 37 Prozent des Stickstoff- und 20 Prozent des Phosphorbedarfs ersetzen, der heute durch importierten Kunstdünger gedeckt wird.

Die Akzeptanz der NoMix-Technologie, namentlich von NoMix-Toiletten, schätzt die EAWAG in der Schweiz positiv ein.

Der Wartungsaufwand dürfe allerdings nicht höher sein als bei einem herkömmlichen WC. Gegenwärtig sei dies noch nicht der Fall. Hier sei noch weitere Forschung und Entwicklung nötig.

rr/sda