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Überschwemmungen in Afghanistan

Afghanistan erlebt seit sieben Jahren eine Dürre. Nun ist das Land überschwemmt.
Sonntag, 20. März 2005
Kabul - Nach einem ungewöhnlich kalten Winter sind in Afghanistan nach heftigen Regenfällen und mit der beginnenden Schneeschmelze Flüsse über die Ufer getreten.
Allein in der zentralafghanischen Provinz Urusgan kamen mindestens 115 Menschen ums Leben.

In der westlichen Provinz Farah starben nach offiziellen Angaben mindestens 76 Menschen. Auch in drei nördlichen Provinzen, im Osten und im Süden des Landes zerstörten die Fluten tausende von Häusern und töteten hunderte Nutztiere, wie das Innenministerium in Kabul mitteilte.

Zwei Tonnen Medikamente

Die Gesundheitsbehörden teilten mit, sie hätten bereits mit Überschwemmungen gerechnet und in den vergangenen Monaten ausreichend Medikamente gelagert. Zwei Tonnen Medikamente seien bereits in die betroffenen Provinzen gebracht worden.

Afghanistan erlebte in diesem Jahr einen besonders harten Winter. Mindestens 580 Menschen kamen durch Krankheiten, Lawinenabgänge und Unfälle ums Leben.

Sieben Jahre Dürre

In abgelegenen Landesteilen wurden noch mehr Tote befürchtet. Nach sieben Jahren der Dürre kann der afghanische Boden die heftigen Niederschläge und den schmelzenden Schnee nicht ausreichend aufnehmen.

Auch in Pakistan wurden Menschen Opfer schwerer Regenfälle. Wassermassen spülten im Nordosten des Landes einen mit Pilgern besetzten Traktor-Anhänger davon und riss mindestens 43 Menschen in den Tod.

bsk/sda