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Über 150 Tote durch Unwetter in Indien

Noch werden zahlreiche Menschen vermisst.
Sonntag, 10. Oktober 2004
Bolbola/Tokio - Bei schweren Unwettern im Nordosten Indiens sind in den vergangenen fünf Tagen mindestens 157 Menschen ums Leben gekommen.
Die Behörden rechnen damit, dass die Zahl der Opfer weiter steigt, da in abgelegenen Regionen zahlreiche Menschen vermisst wurden.

Im Goalpara-Bezirk des Bundesstaates Assam, der von den Unwettern am stärksten betroffenen Region, wurden 30 Leichen auf Reisfeldern und in verlassenen Häusern entdeckt, wie Rettungskräfte mitteilten. Im Nachbarstaat Meghalaya ertranken nach Regierungsangaben sieben Menschen.

Nach Angaben der Behörden wurden allein in Assam fast 100 000 Einwohner obdachlos. In dem Dorf Bolbola im Goalpara-Bezirk von Assam bot sich ein Bild von Tod und Verwüstung.

Soldaten der indischen Armee schichteten Leichen auf, über dem Ort kreisten Geier, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Armee rettete Menschen, die sich auf Bäume gerettet hatten, mit Helikoptern.

Taifun in Japan

In Japan hinterliess der Taifun "Ma-on" am Wochenende eine Spur der Verwüstung. "Ma-on" zu Deutsch: Reitsattel fegte am Samstag mit Windstärken von mehr als 140 Stundenkilometern über das Zentrum des Landes und die Region um Tokio hinweg. Sechs Menschen starben, drei weitere wurden am Sonntag nach Polizeiangaben noch vermisst.

Am Samstag hatte es in der Region um Tokio durch "Ma-on" heftige Regenfälle und Erdrutsche gegeben. Viele Häuser wurden überschwemmt. 180 000 Haushalte waren ohne Strom. Tausende Bewohner entlang der Pazifikküste mussten aus Furcht vor den Naturgewalten in öffentlichen Gebäuden Zuflucht suchen.

"Ma-on" war der neunte Wirbelsturm, der in diesem Jahr Japan traf. Erst vor etwa einer Woche waren beim Taifun "Meari" im Südwesten Japans bis zu 28 Menschen ums Leben gekommen.

rr/sda