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USA: Verbotener Gen-Mais im Müsli

Donnerstag, 19. Oktober 2000
Washington - In den USA sind möglicherweise grosse Mengen von genmanipuliertem Mais, der von den Behörden nur für Tiernahrung freigegeben war, zu Lebensmitteln verarbeitet worden.
Nach Angaben der «Washington Post» vom Donnerstag könnte der Mais demnächst in zahlreichen Produkten wie Chips, Popcorn und Müsli auftauchen. Es handle sich um zehntausende Tonnen.

Der Pharmariese Aventis FoodScience, der den Mais entwickelt hatte, leitete eine Such- und Rückrufaktion ein, um die betroffenen Lebensmittel zu identifizieren und vom Markt zu nehmen. Ausserdem will der Konzern den noch in Silos gelagerten Mais zu einem Top- Preis zurückkaufen. Experten schätzen die Kosten der Aktion auf mindestens 100 Millionen Dollar.

Ende September war bereits bekannt geworden, dass der Mais in Taco-Hüllen des Lebensmittelgiganten Kraft entdeckt wurde. Kraft rief daraufhin Millionen Tacos der Marke «Taco Bell Home Originals» aus den Regalen der US-Supermärkte zurück.

Damals hiess es, der Mais stamme von einer einzigen Mühle und sei von dort aus versehentlich in die Taco-Hüllen gelangt. Eine anschliessende Untersuchung zeigte dann aber, dass der Mais offenbar auch von zahlreichen weiteren Mühlen verarbeitet wurde.

Nach Angaben der Lebensmittelbehörden gibt es keine Hinweise darauf, dass der Mais Menschen schadet. Umweltschützer erklärten dagegen, der veränderte Mais könne Allergien hervorrufen. Ausserdem mehre es Zweifel daran, dass genmanipulierte Produkte im Handel von normalen Lebensmitteln getrennt gehalten werden können.
/sda