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Sturm verwüstet bewohnte Südsee-Insel

Von der gewohnten Idylle ist auf den Salomonen nichts mehr zu spüren.
Mittwoch, 1. Januar 2003
Sydney - Nach einem schweren Wirbelsturm auf den Salomonen im Pazifik werden tausende Menschen auf dem Archipel vermisst. Er habe niemals schlimmere Wetterschäden gesehen, berichtete ein neuseeländischer Kameramann.
Es müsse an ein Wunder grenzen, wenn nicht viele der 2000 Einwohner tot oder verletzt seien. Die Regierung der Inselgruppe wollte ein Versorgungsboot losschicken. Der Sturm Zoe war bereits am Samstag mit mehr als 300 Stundenkilometern über Tikopia und die Nachbarinsel Anuta hinweggefegt.

Tikopia muss sich im Herzen des Wirbelsturms befunden haben, berichtete der Mann weiter, der die Insel als erster Überflog. Sämtliche Bäume auf der Vulkaninsel seien umgeknickt oder zersplittert, nahezu alle Häuser zerstört, und das Meer habe ganze Dörfer unter sich begraben.

Mehrere Einwohner hätten versucht, die Flugzeugbesatzung durch Signale auf sich aufmerksam zu machen. Die Maschine habe jedoch nicht landen können, weil es auf der Vulkaninsel keine Piste gebe. Der Kontakt zu den Einwohnern von Tikopia und Anuta ist seit dem Sturm abgerissen. Insgesamt leben etwa 3000 Menschen auf den beiden Inseln.

Tikopia war in der Vergangenheit schon häufiger von Wirbelstürmen heimgesucht worden. 1992 wurde dabei fast die gesamte Ernte vernichtet, 1956 kamen bei einem Sturm etwa 200 Einwohner ums Leben. Die Bewohner der Insel leben deshalb in flachen Hütten und graben ihre Lebensmittelvorräte im Boden ein.

bsk/sda