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Sechs Tote beim Brand eines Wohnhauses in Oslo

Wie die Polizei mitteilte, wurden die 33 Bewohner von dem Feuer in der Nacht überrascht. (Archivbild)
Samstag, 13. Dezember 2008
Oslo - Sechs Personen sind in der Nacht auf Samstag beim Brand eines vierstöckigen Wohnhauses in der norwegischen Hauptstadt Oslo gestorben. Eingeschlossen von Flammen aus dem Treppenhaus warteten sie vergeblich auf Rettung durch die Feuerwehr.
Die meisten Bewohner schliefen. Beim Eintreffen der Feuerwehr gegen 03.40 Uhr sassen viele von ihnen teils nur mit Boxershorts und T-Shirts auf Fensterbänken und hofften verzweifelt auf ihre Bergung über Leitern.

Einige hatten sich bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt auf das Dach geflüchtet, andere sprangen aus den Fenstern. Das vordere Treppenhaus brannte lichterloh und war als Fluchtweg blockiert.

«Es war alles sehr verwinkelt und unübersichtlich»

Ein Sprecher der Feuerwehr sagte, die Flammen hätten immer dann schnell neue Nahrung gefunden, wenn einer der Bewohner auf der Suche nach einem Fluchtweg eine Wohnungstür zum Treppenhaus geöffnet hätte. «Es war alles sehr verwinkelt und unübersichtlich mit den kleinen Wohnungen und Zimmern.»

12 Personen wurden ins Spital gebracht. Eine Frau erlitt lebensgefährliche Verletzungen durch Rauchvergiftung. Ihr Zustand sei ernst, aber stabil, teilten die Behörden mit.

Die Polizei wies Aussagen von Überlebenden zurück, wonach es nur einen Notausgang gegeben habe und dieser zugenagelt gewesen sei. Es habe zwei Notausgänge gegeben, und beide seien geöffnet gewesen, sagte ein Sprecher der Behörden. Auch die Feuermelder hätten funktioniert.

li/sda