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Mehr Schutzpärke und weniger Transitverkehr

In der Schweiz wurden Feuer entzündet.
Samstag, 14. August 2004
Bern - Über 100 Mahnfeuer haben in den Alpen an die Probleme in den Berggebieten erinnert. Der Dachverband der Umwelt-, Alpin- und Heimatschutzorganisationen (CIPRA) fordert mehr Schutzpärke und weniger Transitverkehr.
Erreicht werden soll dies mit einem alpenweiten Aktionsplan auf der Grundlage der Alpenkonvention, wie es im internationalen Manifest zu den Feuern heisst. Gefordert werden unter anderem gesetzliche Grundlagen und Geld für die Errichtung neuer Naturpärke und den Betrieb der bestehenden Schutzgebiete.

Weiter verlangen die beteiligten Organisationen, den Güterverkehr auf Schiene und Schiff zu verlagern. Ausserdem müsse auf neue alpenquerende Strassen und Strassentunnels verzichtet werden. Die Aktion wird von CIPRA Schweiz koordiniert.

In der Schweiz sowie in Deutschland, Österreich, Italien, Liechtenstein und Slowenien seien Feuer entzündet worden, berichtete Reto Solèr, Geschäftsführer von CIPRA Schweiz, auf Anfrage. Einzig in den französischen Alpen habe kein Feuer gebrannt.

Die Alpen-Initiative beteiligte sich laut Angaben von Solèr mit drei Feuern auf der Riederfurka im Wallis, in Thusis GR und in Feldkirch A an der diesjährigen Aktion. Gemäss einem Communiqué der Alpeninitiative bot die Tessiner Compagnia Vitale auf der Riederfurka ein Tanzspektakel dar.

Auf dem Schnebelhorn im Zürcher Oberland wollten die Grünen BergsteigerInnen Kanton Zürich mit einem Höhenfeuer ein Zeichen für die Solidarität der Unterländer mit den Alpenbewohnern und ihrem Kampf für ihren Lebensraum setzen. In Bodio TI war ein Mahnfeuer gegen das geplante Lastwagen-Zentrum angekündigt worden.

Die Feuer gehen auf die mittelalterliche Tradition der Warnfeuer zurück, mit denen vor Gefahren aller Art gewarnt wurde. Seit 1986 wird diese Tradition jeweils am zweiten Augustwochenende wieder belebt; die Höhenfeuer dienen als Mahnmale für die Probleme in den Alpen.

bert/sda