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Grundwasser aus dem Wald ist billig und schlecht geschützt

Der Wald filter Wasser.
Mittwoch, 3. September 2003
Bern - Der Wald filtert Trinkwasser kostenlos. Schadstoffe aus der Atmosphäre und Übernutzung gefährden jedoch das Zusammenspiel von Wald und Grundwasser. Umweltvertreter forderten deshalb an einer Tagung mehr Kooperation von Fortstwirtschaft und Wasserschutz.
Neben dem Holz ist Trinkwasser heute das wichtigste Wirtschaftsgut aus dem Wald. 400 Millionen Kubikmeter Wasser, rund 40 Prozent des Bedarfs, fliessen jedes Jahr durch das Schweizer Leitungsnetz, ohne dass es behandelt werden müsste, wie an der Tagung aufgezeigt wurde.

Um dieses Trinkwasser langfristig zu schützen, trafen sich in Bern 70 Vertreterinnen und Vertreter von Behörden und aus der Wirtschaft. Die Tagung über das Zusammenspiel von Wald und Grundwasser hatten die Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch und das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL initiiert.

Die zunehmende Mechanisierung der Forstwirtschaft belastet den Wald einerseits. Durch Kettensägen und andere Maschinen gelangen immer mehr Öle und Treibstoffe in den Boden. Andererseits macht auch die allmähliche Versauerung des Waldbodens immer mehr Probleme, sagte BUWAL-Direktor Philippe Roch laut Redetext.

Gegenwärtig sei die Qualität des Grundwassers zwar noch hoch. Übermässige Mengen an Stickstoff aus Düngemitteln und aus Abgasen belasteten Bäume und Sickerwasser jedoch zusehends.

Dies führe dazu, dass wichtige Mineralien ausgewaschen und Pflanzen einseitig mit Nährstoffen versorgt würden, so Roch. Wälder sind dadurch anfälliger auf Sturmschäden, Trockenheit und Schädlinge.

Hartmann rief die Forstwirtschaft und den Gewässerschutz auf, besser zu kooperieren. Ausserdem unterstützt er Projekte, in denen Nadelwälder in Mischwälder umgebaut werden, da Laubbäume Schadstoffe besser aus der Luft kämmen. Bisher tragen Waldbesitzer die Kosten für umweltfreundliche Forstarbeit.

fest/sda