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Ende der Hitzewelle nicht in Sicht

Die Hitzewelle bricht auch am Wochenende nicht ab.
Freitag, 8. August 2003
Lissabon - Die Rekordhitze in Europa hält auch über das Wochenende an. Von London bis Lissabon kletterten die Thermometer erneut auf fast vierzig Grad, in weiten Teilen Portugals, Italiens und Spaniens sogar höher.
Sonne, Sonne, Sonne pur - so lauten die Wetterprognosen für nahezu das gesamte zentrale und südliche Europa in den kommenden Tagen. Besserung dürfte frühestens im Lauf der kommenden Woche eintreten.

Im Zuge der seit mehr als einer Woche andauernden Hitzewelle sind europaweit bereits 36 Menschen gestorben. In Spanien stieg die Zahl auf 16. Zwei Frauen im Alter von 76 und 89 Jahren starben nach Spitalangaben in der südlichen Provinz Extremadura an einem Hitzschlag.

Angesichts der anhaltenden Temperaturen von über 45 Grad riefen die Behörden die Menschen dazu auf, ausreichend zu trinken und die Sonne zu meiden.

In der westfranzösischen Stadt Nancy fiel ein Mann wegen der Hitze ins Koma. Im Osten Frankreichs musste die Eisenbahnverbindung zwischen Nancy und Belfort eingestellt werden, weil sich die Schienen auf über fünfzig Grad erhitzten und verzogen.

In Süditalien wurde die berühmte Küstenstrasse zwischen Sorrent und Neapel vorübergehend gesperrt, weil von neuen Waldbränden dichter Rauch über der Region lag.

In der Schweiz haben viele Messstationen Rekordtemperaturen für den Monat August verzeichnet. So erreichten Basel 37,0 Grad, Genf 36,0 und Kloten 35,3 Grad. Die Schweizer Badis erleben einen Besucheransturm, denn an vielen Orten hat es in diesem Jahr so viele heisse Tage gegeben, wie selten zuvor. Das Gletschereis schmolz bis in 4000 Metern Höhe.

Auch im Mittelmeer hinterliess die Hitze ihre Spuren. Stellenweise erwärmte sich das Wasser auf 32 Grad - die höchste Temperatur, die seit 45 Jahren gemessen wurde.

Im Westen Frankreichs gingen bei Temperaturen von über vierzig Grad bereits mindestens 100 000 Tiere ein, grösstenteils Zuchthennen. In der französischen Weinanbauregion Rivesaltes in den Ostpyrenäen begann am Donnerstag bereits die Weinlese.

bsk/sda