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Drittwärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen

In Europa gab es im Juni, Juli und August eine Hitzewelle mit Rekordtemperaturen.
Dienstag, 16. Dezember 2003
Genf - Das Jahr 2003 ist das drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1861. Die Oberflächentemperatur lag 0,45 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1961-90, wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf mitteilte.
Das wärmste Jahr war 1998 0,55 Grad und das zweitwärmste 2002 0,48 Grad. Die Zunahme der Durchschnittstemperatur betrug im 20. Jahrhundert 0,6 Grad, heisst es im Weltklima-Bericht 2003 der WMO. Seit 1976 nimmt die Temperatur dreimal stärker zu als während hundert Jahren zuvor.

Die Treibhausgase seien ein Hauptgrund für die globale Klimaerwärmung, sagte Michel Jarraud, der am 1. Januar das Amt des WMO-Generalsekretärs übernimmt.

In Europa gab es im Juni, Juli und August eine Hitzewelle mit Rekordtemperaturen in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Spanien - die unter anderem einen Kälterekord in Oman provozierte.

Auch Kanada, die USA, Teile Chinas und Russland litten unter Hitzewellen. In Nordchina und Japan hingegen gab es im Juli und August anhaltende Regenfälle bei sehr niedrigen Temperaturen für diese Jahreszeit. Die Mongolei litt das dritte Jahr in Folge nach einem kalten Winter unter einem sehr trockenen Sommer.

Unter den Auswirkungen von El Nio Anfang Jahr kam es in Australien und dem südlichen Afrika zu extremer Trockenheit. Im südlichen Afrika herrscht seit mehreren Jahren Dürre. In Australien zerstörten Buschfeuer drei Millionen Hektaren Land.

In Mosambik, Simbabwe und Malawi führten tropische Zyklone zu heftigen Regenfällen und Überschwemmungen aber auch zu einer Zunahme der landwirtschaftlichen Produktion.

In Asien verursachten die Monsunregen von Juni bis September starke Überschwemmungen in Pakistan, Nordindien, Nepal, Bangladesch und China. Starke Regenfälle führten im Januar auch zu Hochwasser in Rio de Janeiro. In Afrika kam es im April in Kenia, Südäthiopien und Somalia sowie im Juli in Eritrea und Sudan zu Überschwemmungen.

bert/sda