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100 000 Kinder sterben in Europa durch verschmutzte Umwelt

Die Ergebnisse der Studie sollen von den europäischen Ministern diskutiert werden.
Freitag, 18. Juni 2004
London - Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jedes Jahr in Europa mehr als 100 000 Kinder und Jugendliche an den Folgen von schweren Verletzungen, Luftverschmutzung und unreinem Trinkwasser.
Dies sei ein Drittel aller Todesfälle von Kindern und Jugendlichen in Europa, hiess es in einem in der britischen Medizinzeitschrift The Lancet veröffentlichten WHO-Bericht.

Über zwei Millionen Menschen ohne Trinkwasser

Danach haben mehr als zwei Millionen Menschen in Europa immer noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Handlungsbedarf gebe es aber nicht nur für die weniger entwickelten Länder des ehemaligen Ostblocks, sondern auch für die reicheren Staaten Westeuropas.

Unglücke wie etwa Verkehrsunfälle, Ertrinken, Vergiftungen und Brände sind laut WHO pro Jahr für den Tod von 75 000 Menschen bis 19 Jahren verantwortlich. Rund 13 500 Kinder von 0 bis 4 Jahren in Europa sterben jährlich durch verschmutzte Aussenluft.

Blei als grösstes chemisches Gift

Blei ist nach wie vor das grösste chemische Gift für Kinder, heisst es in dem Bericht. Mehr als 13 500 Kinder bis zu vier Jahren würden darüber hinaus jährlich Krankheiten zum Opfer fallen, die durch schlechte Wasserqualität und unzureichende sanitäre Einrichtungen verursacht werden.

Die Ergebnisse der Studie sollen in der kommenden Woche bei einer Zusammenkunft europäischer Minister in Budapest diskutiert werden. Auf der 4. Ministerkonferenz zum Thema Umwelt und Gesundheit vom 23. bis 25. Juni wird auch eine europäische Agenda zu diesem Thema beraten.

pt/sda